Montag, 13. März 2017

Wie war das noch gleich …?



… wenn ein ehemaliger KL-Häftling nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Anspruch als politisch- oder rassisch Verfolgter geltend machen wollte, so mußte einerseits ein Beweis dafür erbracht werden, zum anderen durfte der Verfolgte nicht belastet sein; sprich: Keine Vorstrafen, oder Verbindung zu einer NS-Organisation.

Kürzlich erschien nun ein Artikel im Hamburger Abendblatt (8.3.2017) über den wirtschaftlichen Guru Hamburg-Bergedorfs - Kurt A. Körber, dem man nach seinem Tod gleich eine ganze Straße namentlich hinterließ, obwohl es schon seinerzeit bekannt gewesen ist, dass Körber Mitglied in der NSDAP gewesen ist, und damit die Nationalsozialisten finanziell und ideologisch unerstützt hat. Hinzu kommt seine mutmaßliche Kenntnis und Beteiligung von Zwangsarbeit während seiner Tätigkeit für ein Berliner Unternehmen.

2016 wurde eine Kommission gebildet, die diese ganze Angelegenheit genauer untersuchen sollte, und jetzt, wie im HA berichtet, zu dem Ergebnis gekommen ist, dass die Kurt.-A.-Körber-Chaussee wieder umbenannt werden sollte. Das letzte Wort ist hierzu natürlich noch nicht gesprochen, denn die Politik und ebenso die Wirtschaft Hamburgs üben ja bekanntlich in solchen Dingen eine gewisse Autonomie aus.

Eine interessante Parallele ist hierzu auch Jean Dolidier. Nach ihm wurde Ende der achtziger Jahre ein Teil des Neuengammer Heerwegs benannt (entlang der KZ-Gedenkstätte). Viele Jahre später wurde jedoch festgestellt, dass Dolidier vorbestraft gewesen ist. D.h. er hätte weder als Verfolgter anerkannt werden dürfen, und ebensowenig zum Präsidenten der Amicale bestimmt werden. Aber auch diese einst gefällte Entscheidung wird natürlich niemand zurücknehmen. Der Grund dafür ist klar: Damit würden alle an dieser Entscheidung Beteiligten ihr Gesicht verlieren!

Übrigens, der Grabstein der Familie von Kurt Körber, auf dem Bergedorfer Friedhof, trägt lediglich den Nachnamen; warum wohl?


U P D A T E. 7.2017

Wie zu erwarten gewesen ist, wird die Kurt.-A.-Körber-Chaussee nicht umbenannt. Die SPD im Bezirk Bergedorf hat nun einmal keinen Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus, die Herr Körber unterstützt hat. Hieraus kann man lernen, dass selbst tote Nazis immer noch eine gewisse Macht ausüben.

Herzlichen Glückwunsch an die Verleumder Genosse Dornquast und seine Grünen Opportunisten!

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