Freitag, 28. August 2015

Der Arbeitskreis Kirchliche Gedenkstättenarbeit bei der Gedenkstätte Neuengamme

Vor mehreren Jahrzehnten, als der aus Ostpreußen stammende Pastor Köhler nach Neuengamme versetzt wurde und entsetzt feststellen musste, dass es in seiner beschaulichen Dorfgemeinde Neuengamme einst ein Konzentrationslager gegeben hat, kam er zu der Überlegung etwas für die Aufarbeitung dieses Kapitels zu tun - so entstand dann dieser “Arbeitskreis”.

Es liegt immer an den Menschen selbst, je nach dem wer die Verantwortung trägt, ob sich etwas Gutes aus einer Sache entwickeln kann, oder nicht. Der z.Zt. verantwortliche Pastor dieses “Arbeitskreises” ist Hanno Billerbeck, seit 2011 ist er in Neuengamme tätig, und er ist ebenso verantwortlich für die ehrenamtlichen Tätigkeiten der Mitarbeiter.

Nun hat allein das Wort “Arbeitskreis” ein mächtiges Gewicht. Man könnte meinen, dass die Leute, die sich dort “engagieren” wirklich etwas bewegen könnten. Aber das ist leider weit gefehlt. Das “Engagement” dieser Menschen, dessen Alter sich fast ausschließlich jenseits von “ick bin uf Rente” bewegt, ist gleich null. Vor allem geht es diesen Leuten um ihre Langeweilebewältigung, aber nicht um Aufrichtigkeit gegenüber dem Ort des ehemaligen KZ und der damit verbundenen Zwangsarbeit. Diese Form von Opportunismus hat in der Gedenkstättenarbeit keinen Platz.

In der heutigen Zeit ist es nahezu ausgeschlossen, junge Menschen für eine ehrenamtliche Aufgabe in der Gedenkstättenarbeit zu gewinnen. Es ist praktisch genau so wie bei der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes). Denn bei diesen selbsternannten “Anti-Faschisten” herrscht das gleiche Problem der Requirierung von Mitmachern. Das was in den 70er und 80er Jahren praktisch eine “Pflicht” der Jugend war, sich im vermeintlich anti-faschistischen “Kampf” zu engagieren, ist heutzutage nicht mehr möglich. Die Verhältnisse  haben sich grundlegend verändert.

Das einzige was dort in diesem “Arbeitskreis” mehr oder weniger gemacht wird, ist das Angebot für Besucher, eine sonntägliche Führung über das Gedenkstättengelände zu erhalten.

Das Problem, das dieser “Arbeitskreis” hat, ist die Selbstgefälligkeit einiger Mitarbeiter, die den Besuchern haarsträubende Geschichten erzählen. Weil sie glauben so oder so müsste es damals gewesen sein. Das ist unseriös und zeugt nicht gerade von einer gesunden Einstellung zur Gedenkstättenarbeit. Dem Besucher werden fragwürdige Informationen weitergegeben, von denen die Gedenkstätte Neuengamme wahrscheinlich keinen Schimmer hat. Da es aber auch um das Ansehen der Gedenkstätte Neuengamme geht, sollte sie sich auch dafür interessieren. So lange das nicht geschieht, wird weiterhin Irrsinniges verbreitet.

Und dann kommt schon das nächste Problemchen; denn die Mitarbeiter des “Arbeitskreises” sind auf sich allein gestellt. Von seiten der Gedenkstätte Neuengamme gibt es nämlich keinerlei Unterstützung. Keine thematischen Schulungen, die den Mitarbeitern helfen könnten bestimmte Zusammenhänge besser zu verstehen, und vor allem sie dem Besucher angemessen zu vermitteln. D.h. die Ehrenamtlichen müssen sich alles selbst erarbeiten; dass aber genau dadurch ein größeres Defizit an Authenzität entsteht, liegt auf der Hand.

Der nicht kritikfähige Pastor Billerbeck ist nicht in der Lage Abhilfe zu schaffen, weil es ihn überfordert. Das Hauptinteresse gilt seinem eigenen narzisstischen Ego. So lange der Spendenbeutel klingelt, wird sich zugunsten der Mitarbeiter (und den Besuchern) auch nichts verbessern, zumal die rückläufigen Besucherzahlen weder für seine “Arbeit” noch für seine “Motivation” sprechen.

Wer sich freiwillig in der Gedenkstättenarbeit einbringen will, der sollte diesen “Arbeitskreis” in Neuengamme besser meiden; es wäre vergeudete Zeit. Außerdem kann es schwierig werden, wenn man nicht den gleichen Glauben teilt, oder gar nicht in der Kirche ist. Dann zeigt sich das wahre Gesicht dieser Gemeinschaft. So ist es nämlich vor einiger Zeit einem ehrenamtlichen Mitarbeiter ergangen, der von diesem “Arbeitskreis” ausgeschlossen wurde (gleichwohl in einer diktatorischen Form), weil der Pastor mit dessen unablässigem Engagement nicht zurecht gekommen ist. Und das ganze erfolgte mit Zustimmung der Pröpstin der Evangelisch-Lutherischen Kirche Hamburg Ost.

Dieser Pastor hat weiterhin in seinem Wahn dafür gesorgt, dass der ausgeschlossene Mitarbeiter gänzlich in der Gedenkstättenarbeit in Neuengamme ausgegrenzt wird. Die evangelische Kirche macht eben auch vor Diskriminierung nicht halt.

Das einzig erfreuliche an Pastor Billerbeck ist, dass seine Zeit in Neuengamme abläuft. Amen.